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Buch sehr sauber und neuwertig, Schuber sehr gut, nur unbedeutend bestoßen Im 16. Jahrhundert schreibt die Marchesa Isabella einen Brief an eine junge Jüdin und bittet sie, zum christlichen Glauben überzutreten, um ihre Liebe zu einem jungen Christen am Fürstenhof durch die Ehe besiegeln zu können. Die Jüdin ist hin- und hergerissen zwischen ihrer großen Liebe und den Gefühlen für ihre Familie, zu der sie jeden Bund verlieren würde, wenn sie eine Christin würde. Jacqueline Park hat diese beiden Briefe in einem Archiv gefunden und die Jüdin Grazia dei Rossi daraus gemacht. Ihre fiktive Lebensgeschichte ist so fest und gut recherchiert in die Geschichte des 16. Jahrhunderts eingebettet, dass man glauben möchte, es habe Grazia wirklich gegeben. Der Roman gliedert sich in zwei Teile, von denen der erste rund 90 Prozent des Buches ausmacht: dies sind Grazias Aufzeichnungen über ihr Leben, angefangen bei ihrer Kindheit und der schweren Zeit für Juden in Italien. Dann lernt sie den jungen Pirro kennen und die beiden verlieben sich - doch Pirro ist ein Christ und Grazia wird vor eine schwere Entscheidung gestellt. Ihr ganzes Leben verändert sich und sie muss viele schwere Schicksalsschläge hinnehmen (ich werde nichts über ihre Liebe zu Pirro verraten, aber es kommt mehrmals in dem Roman anders als man denkt), bis sie endlich glaubt, ihre wahre Bestimmung gefunden zu haben. Der zweite Teil des Romans fasst kurz zusammen, was geschieht, nachdem Grazia ihre Aufzeichnungen beendet hat. Dieser Teil ist meiner Meinung nach trotz seiner Kürze oft zu langatmig und wird zu geschichtsträchtig. (Ich gebe trotzdem vier Sterne, weil die ersten 600 Seiten des Romans großartig sind!) Natürlich keine neue Idee, über eine gelehrte Frau im Mittelalter zu schreiben, aber der Aspekt des Glaubenskonfliktes, der in vielen verschiedenen Varianten im Buch verarbeitet wird, macht das Ganze zu etwa Neuem und Interessanten.

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