Fleischhack, Marianne: Elizabeth Fry. Botschafterin der Barmherzigkeit. Berlin : Evangelische Verlagsanstalt, 1980.

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Fleischhack, Marianne:
Elizabeth Fry. Botschafterin der Barmherzigkeit.
Berlin : Evangelische Verlagsanstalt, 1980.

gefunden im Sachgebiet: Biographien

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1. Aufl. S. 79 , Leinen mit Schutzumschlag , Gutes Exemplar

"Eine Frau tritt in die Schranken. Das Publikum auf den Rängen: die gehobene englische Gesellschaft des vorigen Jahrhunderts, selbstsicher und wohlhabend, nachdem die Folgen der napoleonischen Kriege abgeklungen sind und das aufsteigende industrielle Zeitalter erste Erfolge verzeichnet hat. Wer sieht schon das Elend des wachsenden Heeres der Armen, das noch größere Elend der Gefangenen, die, verurteilt nach einer drakonischen Gesetzgebung, unter menschenunwürdigen Verhältnissen leben müssen! Zählen diese Unglücklichen überhaupt noch zum Menschengeschlecht? Eine Frau^ist in die Schranken getreten, die eigentlich ihren Platz bei den anderen auf den Rängen hat. Sie spricht mit leiser Stimme. Trotzdem wird sie gehört - zuerst in London, in England, bald aber in ganz Europa und darüber hinaus. Elizabeth Fry, 1780 geboren, aufgewachsen auf einem Landgut in Mittelengland in einer begüterten Bankiersfamilie unter Geschwistern, von Hauslehrern unterrichtet, temperamentvoll beim Reiten, beim Tanzen - dem Leben zugewandt. Die Familie gehört, ohne strenge Observanz, zur Gesellschaft der Freunde", den Quäkern. Wie war es möglich, daß aus einem Menschen dieser Herkunft, einer Frau noch dazu, der Engel der Gefangenen" wurde, der in die Schrecken des berüchtigten Newgate-Gefängnisses Licht und Lebensmut brachte, der den in die australische Strafkolonie verschickten Frauen das verzweifelte Los erleichterte, ja vielen von ihnen zu einem wirklichen Neubcginn verhalf? Wie war es möglich, daß eine Frau, deren Schlichtheit sprichwörtlich war, eine Mutter von elf Kindern, geliebt und verehrt wurde von denen, die bisher zum Abschaum der Menschheit zählten, wie konnte sie, ohne ein Amt" zu haben, in kurzer Zeit zu einer Autorität werden, aufgesucht von Staatsbeamten, die ihren Rat einholten, von Würdenträgern und Königen? Fragen wie diese zu beantworten heißt, an das Geheimnis rühren, das über dem Leben eines jeden Menschen liegt, ganz besonders aber über einem so außergewöhnlichen. Gewiß ist, daß ihre immer engere Verbindung zur Gesellschaft der Freunde" von allergrößter Bedeutung war. Aus der Kenntnis der umfangreichen Aufzeichnungen und Briefe, die Eli-zabeth Fry hinterlassen hat, und der meist aus dem angelsächsischen Raum stammenden Literatur über den Engel der Gefangenen" zeichnet Marianne Fleischhack, Autorin zahlreicher Frauenbiographien, den Lebensweg dieser bedeutenden Frau in seinen wichtigsten Stationen für uns nach."

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