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2. Auflage 318 Seiten , 21 cm Gewebeeinband die Seiten sind altersbedingt gebräunt, der Einband ist stärker fleckig, Unsere Sonnenuhr aus Sand. Kieseln und Muschelkalksteinen wurde in sechs Tagen dreimal nahezu zerstört. Beim erstenmal war es der Wind, vielleicht im Bunde mit einer Seeschwalbe, die im Tiefflug dem Stab zu nahe gekommen war. Gewundert hatte ich mich nicht, wäre der Rest des vergänglichen Chronometers von Erich mit dem Fuß ausgelöscht worden. Doch er legte sorgsam die verwehten Nummernsteine wieder frei. Zwei Tage darauf hatte ein eiliger Strandläufer die Ziffernsymbole erneut durcheinandergebracht. Statt nun das archaische Meßiinstrument zu vergessen, regulierte es Erich, der auf der Seefahrtsschule mit empfindlichen Apparaturen umzugehen hatte, aufs neue. Ich schaute den Wolken nach, er erzählte mir von Sextanten und anderen für mich wundersamen Geräten, mit denen früher die Seeleute auf den Windjammern zu navigieren verstanden. Geschichte ist für ihn vorwiegend Seefahrtsgeschichte. Seine Hochachtung vor dem Können der alten Seefahrer war für mich eine Neuentdeckung. Durch einen Lochstein, Hühnergott genannt, die Sonne anvisierend, die sich als matte Scheibe hinter Wolkenschleiern zu verstecken schien, sagte er: »Wenn du erst bei uns heimisch bist, zeige ich dir das alles in Rostock im Museum.« Vier Tage später verwandelte ein nächtlicher Platzregen unseren Sonnenstundenzähler in eine verzerrte, zerronnene Fratze. (aus dem Buch) 1n7b Ruth Kraft; Gestundete Liebe; Roman; 1

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